Angkor wie es heute ist

Die "Entdeckung" Angkors durch Europäer, Angkor in der Neuzeit


Es wahr das Jahr 1860, als der französische Forschungsreisende Henri Mouhot nach Angkor kam. Er stützte sich dabei auf Berichte von Missionaren, welche schon in früheren Jahrhunderten von dieser Stadt berichteten. Er fand neben den beindruckenden Tempelanlagen Angor Wats und des Bayon auch viele kleine Tempel vor, die aber stark von der tropischen Vegetation überwuchert waren. Er wurde sofort als Entdecker Angkors gefeiert, obwohl er selbst nie den Anspruch erhob, Angkor entdeckt zu haben. Im Gegenteil: Er schrieb in seinen Aufzeichnungen eindeutig fest, dass es andere Europäer vor ihm taten und dass Angkor der einheimischen Bevölkerung schon immer bekannt war. Doch das damalige Zeitalter der Kolonisierung verbot solche Zitate. Hatte Frankreich doch in seinem Kolonialreich ein einzigartiges Kulturdenkmal von großer historischer Bedeutung zu bieten. Immerhin bewirkte diese Einstellung, dass die Bauwerke nach und nach von der Vegetation befreit wurden und so zu einem Denkmal der Weltgeschichte und der regionalen Geschichte Südostasiens wurden. Die Restaurierung wurde mehrmals durch einschneidende Ereignisse und aus politischen Gründen unterbrochen. So beispielsweise während des Indochinakriegs in den 1950er Jahren und während der Terrorherrschaft der Roten Khmer unter Pol Pot in den 1970er Jahren.


Danach blühte aber der internationale Tourismus umso mehr auf. Er brachte der gesamten Region einen gewaltigen Aufschwung, schuf Arbeitsplätze und machte die Tempelanlagen zur Hauptsehenswürdigkeit Kambodschas schlechthin. In der nahen Stadt Siem Reap wurden die alten Hotels vollends renoviert und es entstanden teilweise auch neue Hotelanlagen.
Die Restaurierungsarbeiten sind auch heute noch in vollem Gange und werden von der Regierung Kambodschas unterstützt. Wird Angkor doch zwischenzeitlich wie ein Nationalheiligtum angesehen. Dieses Nationalheiligtum wurde völlig zu Recht in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Zeitweilig stand Angkor sogar unter dem dírekten Schutz der UNO. Mit dieser Maßnahme sollte in den damals unruhigen Zeiten eine eventuelle Beschädigung oder gar Zerstörung vorgebeugt werden.


Heute wird Angkor jährlich von einer nicht zählbaren Zahl von Touristen aus aller Welt besucht. Auch als buddhistischer Wallfahrtsort hat es eine große Bedeutung. Manche der Tempel fungieren sogar als buddhistischees Kloster.