Der Untergang Angkors

Innere Krisen, Machtverlust, Abstieg und Untergang Angkors


Nach dem Tod Jayvarmans VII. im Jahre 1206 wurde die Lage innerhalb des Reiches unruhiger. Bis um 1243 konnten diese noch klein gehalten werden. Danach jedoch zogen sich die Soldaten Khmers plötzlich aus fast allen eroberten Provinzen der Cham im heutigen Vietnam zurück. Vermutlich mussten sie gegen einen neuen Hauptfeind, den Thais, eingesetzt werden, die für Angkor eine zunehmende Bedrohung darstellten. Außerdem mussten sie wohl die inneren Unruhen so gut wie möglich in Schach halten, welche unter Jayvarman VIII. (Reg.


1243 bis 1295) entstanden. Aus bisher unbekannten Ursachen wurden dabei der Großteil der im Lande befindlichen Buddhastatuen zerstört. Des Weiteren ist belegt, dass 1283 die im Norden liegende Weltmacht China unter Kublai Khan versuchte, sich gen Süden auszubreiten. Dies betraf sämltliche südlich von China liegenden Reiche. Da die Cham selbst davon betroffen waren, dämmte dieser Umstand die Feindschaft zwischen ihnen und den Khmer endgültig ein. Dafür lauerte jetzt im Norden ein umso mächtigerer Feind Angkors, der nur mit großen Tributzahlungen geruhigt werden konnten, da die Soldaten mit Siam und den inneren Scharmützeln beschäftigt waren und ein Krieg gegen China nahezu von Anfang an verloren gewesen währe.


Dadurch kamen aber auch Ende des 13. Jahrhunderts viele chinesische Diplomaten nach Angkor und verfassten detailgetreue Berichte über das Alltagsleben der Bewohner und dem damaligen Aussehen der Stadt. Beispielsweise waren die Türme des Bayon mit Gold überzogen. Dieser offenkundige Beweis des Reichtums Angkors beeindruckte selbst die chinesischen Abgesandten. Der letzte große Herrscher Angkors vor dem einsetzenden Zerfall war wohl Srindravarman, welcher 1295 bis 1309 regierte.
Nach dessen Regentschaft begann das Reich immer mehr zu zerfallen. Keine großen Tempelbauen sind im 14. Jahrhundert mehr zu verzeichnen. Dies lag wahrscheinlich daran, dass nun fast die komplette Bevölkerung samt Oberschicht Buddhisten waren und diese es nicht mehr füt nötig erachteten neue Tempel zu bauen.


Schließlich fielen 1431 die Thais in Angkor ein und zerstörten es teilweise. Doch zogen sie wenig später wieder ab. Dabei geriet aber entgegen den ersten Vermutungen Angkor nie ganz in Vergessenheit. Im 16. und 17. Jahrhundert wurden die immer mehr verfallenden Tempel von den Buddhisten für Feierlichkeiten genutzt und bis in das 18. Jahrhundert hinein wurden auch buddhistische Wandreliefs eingesetzt.